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Exkursionen

Vereinsexkursion nach Güstrow mit Besichtigung von Schloss und Dom

Samstag, 10.06.2023

Am 10. Juni fand bei schönstem Frühsommerwetter die alljährliche Exkursion statt. 23 Vereinsmitglieder und Freunde des Vereins trafen sich in der nahe gelegenen ehemaligen Residenz- und Vorderstadt Güstrow, um das zu Recht berühmte Renaissanceschloss und in dessen Nachbarschaft den sogenannten Dom, exakt: die Kollegiatstiftskirche, unter sachkundiger Führung zu besichtigen.

Das Schloss ist seit mehreren Jahren der Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich und wird vom Land Mecklenburg-Vorpommern einer Generalsanierung unterzogen. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts im Zuge einer faktischen Landesteilung zwischen Schwerin und Güstrow entstanden, kommt dem außerordentlich gut erhaltenen Güstrower Schloss als Renaissancebau eine besondere Bedeutung für die Landesgeschichte zu. Vor Ort wurden wir kenntnisreich durch Frau Walter, eine Mitarbeiterin des Bauforschers Tilo Schöfbeck, geführt. Sie gewährte uns spannende Einblicke in die Tätigkeit der Restauratoren und Bauforscher, die die Arbeiten der Baufirmen, die sich zurzeit auf die Rekonstruktion der Außenfassade und die Ertüchtigung des Dachstuhls konzentrieren, begleiten. Besonders beeindruckend gestaltete sich für uns ein Rundgang durch das offene Dachgeschoss mit dem nahezu vollständig erhalten gebliebenen zeitgenössischen Dachstuhl.

Nach einer Mittagspause im „Ratskeller“, der in Wirklichkeit weder ein Keller noch Teil des Rathauses ist, schloss sich die Besichtigung des seit dem 13. Jahrhundert entstandenen „Domes“ an. Der Vereinsvorsitzende und Historiker Ernst Münch machte sachkundig mit Grundzügen der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen dynastischen Landesgeschichte, namentlich der Güstrower Herzogslinie und ihrer vielfältigen Verbindungen beispielsweise nach Dänemark, vertraut, denen der „Dom“ auch seine bedeutenden renaissancezeitlichen Kunstschätze verdankt. Anhand der Epitaphe und Grabmäler samt herzoglichem Stammbaum auf dem herausragenden Herzog-Ulrich-Monument konnte dies vorzüglich verdeutlicht werden. Anschließend erläuterte Restaurator und Vorstandsmitglied Jörg Schröder die in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten erfolgten Restaurierungsarbeiten an der Ausstattung und an der Ausmalung der Kirche. Abgerundet wurde die Führung im „Dom“ durch Ausführungen des Historikers und Vereinsmitglieds Elmar Koch zu mehreren Denkmälern für Kriegsgefallene, die ihren berühmten Höhepunkt im „Schwebenden“ von Ernst Barlach gefunden haben.

Das Güstrower Schloss verhüllt zur Generalsanierung (© Ralf Mulsow)