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Exkursionen

Vereinsexkursion nach Stralsund

Samstag, 14.06.2025

Am 14. Juni 2025 brachen 20 Vereinsmitglieder und Gäste zur alljährlichen Exkursion des Vereins auf. Ziel war Rostocks hansische Schwesterstadt, die Weltkultur-Erbe-Stadt Stralsund. Bei sehr angenehmem Wetter wurden wir dort am altehrwürdigen Rathaus am Alten Markt von unserem Stadtführer, Herrn Dr. Andreas Neumerkel, in Empfang genommen. Andreas Neumerkel ist als langjähriger Mitarbeiter des Stralsunder Stadtarchivs ein „Urgestein“ und der zurzeit wohl beste Kenner der Stralsunder Stadtgeschichte. Durch seine Herkunft aus Neukalen, sein Studium samt anschließender Promotion an der Universität Rostock sowie als glühender Anhänger des FC Hansa hat er nach wie vor eine enge Bindung zu Mecklenburg und besonders Rostock.

Bereits am Alten Markt gab es viel über die Stralsunder Stadtgeschichte zu erzählen. Das reichte vom Hinweis auf die gar nicht so alte Schaufassade des berühmten Stralsunder Rathauses über das Wulflam-Haus und dessen namengebende Bürgermeisterfamilie, über die für Stralsund so wichtige Schwedenzeit am Beispiel des Hauses des schwedischen Festungskommandanten bis hin zu
einigen Neubauten der Moderne. Die mittelalterlich-frühneuzeitliche Stralsunder Gerichtsbarkeit wurde am Beispiel von Hexenprozessen sowie der Hinrichtung einer Kindsmörderin thematisiert.
Letztere übrigens halten die Stralsunder gern – nicht unwidersprochen – für das Vorbild von Gretchen in Goethes „Faust“. Unser Weg führte anschließend Richtung Stadtmauer, an der wir im Bereich des ehemaligen Franziskanerklosters St. Johannis Halt machten. Dort erfuhren wir Wissenswertes über die nachreformatorische Nutzung des Klosters, die Zerstörung der Klosterkirche bereits im 17. Jahrhundert und über die Arbeit des heute im Bereich des ehemaligen Klosters beheimateten Stadtarchivs. An der Peripherie der historischen Innenstadt schlossen sich Erläuterungen zu den zwei noch erhaltenen Stadttoren Stralsunds an, dem Kniepertor sowie dem Kütertor. Zurück ging es nochmals über den Alten Markt in Richtung Hauptgeschäftsstraße, der
Ossenreyerstraße, mit den bekannten Kaufhäusern Wertheim und Tietz. Im Bereich der heutigen Kulturkirche St. Jacobi machte uns Andreas Neumerkel u.a. auf die sich dort ehedem häufenden Wohnungen von Prostituierten, auf das alte Scharfrichterhaus sowie auf die ehemaligen Straßenbezeichnung „Arschkerbe“ aufmerksam, an die neuerdings eine entsprechende Plastik erinnert.

Unser Rundgang endete dann am Alten Hafen Stralsunds, wo wir anschließend in der Gaststätte „Zum Hiddenseer“ zum Mittagessen einkehrten. Abgerundet wurde die Exkursion mit einer zünftigen Hafenrundfahrt, auf der wir das Stralsunder Panorama von der Wasserseite aus genießen konnten.